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Oryana Lia 2016-2021, Nr. 5

  • Autorenbild: Lena Ashkenazi Stettler
    Lena Ashkenazi Stettler
  • 20. Okt. 2021
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 22. Okt. 2021

Dankbarkeit

Heute war ich auf dem Spielplatz beim Monte Verità. Alleine mit Mayra. Es ist der letzte Tag in Ascona. Die Trauer hat mich wieder besucht. Ungefragt. Plötzlich. Ich sah Oryana überall. Lachend. Spielend. Falsch singend. Tuschelnd mit ihrem Freund, am "Lösele" beim Bach. Liebe Trauer, ich möchte mich trotzdem mit etwas anderem befassen.


Mit meiner Dankbarkeit. Viele Menschen haben uns in den letzten Monaten begleitet. Oryana hat uns alle näher gebracht. Für sie möchte ich schreiben. Ich bin dankbar,


...dass Flo Oryana in den Unfallstunden begleitet hat und ihr Mut machen konnte, sie zum lachen brachte, mit ihr gebaut hat. Dass sie das Fahrrad für Aba noch am selben Tag flicken durfte, dass sie schon mit vier Jahren eine Werkzeugkiste hatte, dass er Verständnis für ihre Holzleim-Liebe hatte und dass er immer bereit war, ihr die Welt zu erklären. Diese Kraft wird sie mitgenommen haben. Und auch wenn der grüne Gips nicht möglich war, durften alle grün auf den Gips schreiben.


...dass Daphné mit Oryana einige Morgen bei sich zu Hause hatte, dass Oryana immer den Hörbert brauchen durfte, dass Daphné ihn sogar zur Aufbahrung gebracht hatte und Ory auch dort ihre liebsten Lieder singen durfte. Dass Daphné uns mit Alice in Sens in Spital begleitet hat und die beste VW Fahrerin hinter der Ambulanz war.


...dass Amélie und Eline gute Freundinnen waren für Oryana, Geheimnisse mit ihr geteilt haben und die Liebe zu den "Gletti-Chräueli". Oryana durfte sich mit den beiden Mädchen richtig gross und wichtig fühlen. Mit Amélie durfte sie auch das erste Mal alleine von Vechigen nach Worb laufen und an ihrer Hand durch die Felder rennen. Danke ihr lieben Mädchen. Und danke Alice für dein Dasein!


...dass Délphine immer für Oryana da war und so viele gemeinsame Erinnerungen aus den Ferien da sind. Dass Délphine wegen Oryana Benzin heisst. Dass Oryana alleine auf dem Golfwagen fahren durfte und einen eigenen Tag in Kiesen haben durfte. Dass Oryana zum ersten Mal bei Délphine schlafen durfte. Dass Oryana gelernt hat, Gang Geng Gredi Gäge Gümlige mit G zu sagen und nicht mehr mit D. Dass Oryana eine grosse Schwester haben durfte, die wie Mary Poppins ist.


...Stefanie und Claudio zu uns gestossen sind. Stefanie, die Yarin so gut spürt und immer weiss, was noch helfen könnte. Claudio, der Yarin das Räuchern und die Rituale nähergebracht hat, die nun tief in unseren Alltag integriert sind. Die ruhige Art eurer Familie, und wie ihr selbstverständlich einfach geblieben seit um uns zu unterstützen. Manu, der so viel übernimmt, so dass es Yarin gut gehen kann. Mit viel feinem Gespür mit ihm spielt und neben ihm sitzt, obwohl es teilweise sicherlich anstrengend ist.


Dian...der Orys herzallerliebster Freund war. Wie sie vor den Ferien erzählt hat, dass er jetzt wieder ihr Freund sei und sie so glücklich ist darüber, das werden wir nie vergessen. Oder wie die beiden am Flüssli "lösele" gingen, zusammen mit der Wasserpistole auf mich und dich Stefanie geschossen haben, wie Dian und Ory mit Kira draussen beim Spazieren waren und auf dem Radieslihof gute Spielfreunde waren. Wir sind dankbar, dass Oryana einen so wertvollen Freund immer noch hat, der jetzt auch gut auf Wossis Bruder "Wossolo" aufpasst und so oft an Oryana denkt. Sie wird ihm sicherlich viel Kraft spenden für diese treue Freundschaft.


für meine Familie: Nana, Merlijn, Anna, Claudia, Felix, Miriam, welche alle dazu beigetragen haben und immer noch beitragen, dass der Verlust auch immer mal wieder ertragbarer ist. Sei es, dass Claudia ohne zu zögern nach Paris gefahren ist mitten in der Nacht mit Anna und Nana, oder dass sie und Felix immer wieder ihr Haus uns gegeben haben um uns zu erholen, oder dass Claudia ihrem Gottechind einen Güezibacktag ermöglicht hatte und Wossi geschenkt. Dass Nana ihre Nanatage mit Oryana hatte, mit ihr noch in den Zirkus ging "Vom Fischer" bei Nicole und Martin und immer einfach da war und ist, sowohl für sie wie auch für uns. Und Anna und Merlijn, die für Oryana mehr als Tante und Onkel waren und sie so gut gekannt haben wir ihre eigenen Kinder. Wie stolz war Oryana, wenn sie bei Anna und Meche sein durfte! Und die schrullige Miriam, die so gute Texte zu Oryana schreibt.


Und die liebe Cousine Zora, die Oryana Freundin und Familie war und so viele schöne Erinnerungen an Oryana schreibt und zeichnet.


Dankbar für Eli und Mayra, die als die kleinsten Oryana das Geschenk der grossen Schwester und Cousine machten.


An Katja und ihre Freundin, die auch ohne zu zögern uns unterstützt haben in Frankreich.


Jonas, der liebe Götti von Oryana, der als erstes von deren Existenz in meinem Bauch wusste und ein Götti war, mit dem man sogar Zündhölzli selber basteln durfte, oder bemalte Kerzen schenken, oder ins Lehrerzimmer rufen "Hallo Götti Jonas". Wie stolz sie war, als sie von dir ihr Arbeiterset geschenkt bekam.


Und Daniela, die so viel aufgefangen hat, als sie und Jonas ihre Ferien abbrechen mussten wegen diesem Todesfall. Ihre Hilfe, ihre feinfühlige Art, ihr Wesen, ihre Texte...alles still und ruhig. Wie schwer es doch für dich sein musste. Wir sind dir unendlich dankbar.


Maria...die nach mehr als 30 Jahren auch immer noch da ist und mit ihren Söhnen das Grab besucht, über Oryana philosophiert und immer für mich da ist


Dankbar sind wir auch - im Unermesslichen - für den Kontakt zu Urs, Ruth und Serena, welche alle in ihrer ganze eigenen Art uns unterstützen. Immer wieder. Mit kleinen und so wichtigen Zeichen. Wir schätzen diese Verbundenheit sehr und sind froh, dass ihr unsere Wegbegleiter*innen geworden seid.


Es gibt unzählige Menschen, die ich gerne nennen würde: die selber Betroffenen, die immer wieder den Kontakt gesucht haben, die israelischen Freunde, die für uns gekocht haben und zu Hause waren, die Freunde aus der Nachbarschaft, die Briefe brachten oder einfach Yarin mitnahmen, das Schulkollegium, die Lehrer*innen von Yarin und Oryana, die Kita, in der sie sein durfte, die Spender*innen, die Casa Cristoforo, Maccabi Haifa, YB, Patent Ochsner, die Tanzcommunity in der Welt, welche "Shirat Oryana" für uns tanzen, die Therapeut*innen...


Dieser Blog wird niemals enden, weil ich immer wieder Menschen vermerken werde. Bitte habt Geduld wenn ihr noch nicht erwähnt wurdet...wir sind dankbar für euch alle!




 
 
 

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1 Comment


Sarah Jacoby
Sarah Jacoby
Oct 22, 2021

❤️

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